Dienstag, 22. Oktober 2013

Mit dem Ofenrohr auf den Ozean schauen

Am Montag sollte eines der ganz großen Highlights unseres Trips folgen. Trotz schwieriger Umstände haben wir es am Ende doch noch geschafft, uns Tickets für eine Whale Watching Tour zu sichern!
Und so standen wir rechtzeitig um 7:30 am Pier 39 bereit, um die Kitty Kat, unser Ausflugs-Boot, zu kapern.
Unser Tourleiter Steve bereitete uns mit vielen Infos über die pazifische Tierwelt auf die kommenden 5 Stunden vor. Anschließend gab uns noch Captain Joe die Sicherheitshinweise mit auf den Weg, und was zu tun ist, wenn jemand ins Wasser fallen sollte ("Man over board!") oder sogar das Boot kentern sollte.
Dann ging es los. Wir fuhren durch die Bay und unter der Golden Gate Bridge in den Pazifischen Ozean hinaus.




Einige Möwen nutzten unseren Windschatten, und so bekamen wir schon nach wenigen Minuten vereinzelte Schweinswale zu Gesicht. Naja, zumindest die Rückenflossen von Schweinswalen.


Schweinswale sind jetzt nicht unbedingt "richtige" Wale. Eigentlich mehr wie eine kleine Variante der Delfine. Genau können wir das leider auch nicht sagen, denn mehr als die Rückenflosse (für einen Sekundenbruchteil) war nicht zu sehen. Dennoch hatten wir jetzt Blut geleckt und waren richtig heiß darauf, riesige Meeressäuger zu sehen. Angekündigt waren solche Kracher wie Grau-, Buckel- und sogar Blauwale. Vor einigen Monaten wurde bei einer Tour angeblich sogar ein Weißer Hai gesichtet.
Was wir dann schlussendlich gesehen haben, hat uns sprachlos gemacht. Hier sind sämtliche Eindrücke, die wir in den nächsten 4 Stunden Fahrt auf dem Ozean gesammelt haben:


Ja, so war es. Wir waren rund 25 Meilen vor der Küste Kaliforniens unter wolkenbedecktem Himmel und eisig kaltem Wind 4 (in Worten: VIER) Stunden unterwegs. Und gesehen haben wir NICHTS. Keinen Buckelwal, keinen Weißen Hai, keine See-Elefanten, keine Delfine, keine Drachen oder Einhörner.
Das absolute Highlight des Trips war ein anderer deutscher Tourist, der aus dem Boot gekotzt hat.
Leicht unterkühlt kamen wir anschließend wieder am Pier an. Tourleiter Steve war wenigstens so nett zu erwähnen, dass dank ihrer "whale guarantee" unser nächster Trip kostenlos sein wird ("umsonst" war der erste Ausflug ja schon). Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich jemals wieder nach San Francisco kommen sollte - DAS hab ich mir schriftlich geben lassen!

Um wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis an diesem Tag zu haben, entschieden wir uns dazu im Anschluss eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten San Franciscos anzusehen. Da das Wetter in der Stadt wieder wesentlich freundlicher war, machten wir uns auf den Weg mit dem Cable Car zur wohl kurvigsten und langsamsten Straße der Welt: der Lombard Street.


Der Straßenabschnitt ist so steil, dass die Strecke in Mini-Serpentinen angelegt wurde. In dieser Straße, welche nur von oben nach unten befahren werden darf, fahren die Autos langsamer als auf der Donnersbergerbrücke im Berufsverkehr. Am oberen wie am unteren Ende der Straße sammelten sich die Schaulustigen, und auch die Autos selbst, welche die Straße durchfuhren, wurden fast ausschließlich von Touristen gesteuert. In jedem Wagen musste der Beifahrer die Fahrt durch die Straße mitfilmen, und natürlich waren am Ende der Straße jede Menge Spaßvögel, welche sich in lustigen Posen mit der Straße im Hintergrund fotografieren ließen.


Zum Abschluss gab es noch eine Stärkung. Im Fishermans Wharf haben wir noch die Spezialität der Stadt getestet: Clam Chowder, eine Muschelsuppe, stilecht serviert in der Brotschale.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen